In maeges Drucker wohnt eine böse KI

Noch eine Sendung – und dann ist es geschafft: Dann haben wir das Jahr 2022 zumindest aus digitaler Sicht abschliessend erörtert. Und es geht noch einmal hoch zu und her: Wir diskutieren in der Rubrik der digitalen Inhalte über gute Internetverbindungen, überzeugende Sciencefiction-Serien, blutige Podcasts und fragwürdige Webshops.

Das grosse Finale besteht, wie immer bei unserem digitalen Realitätsabgleich, in der Wahl der Auf- und Absteiger des Jahres. Es kommt vermutlich nicht überraschend, dass einer der Absteiger jene soziale Plattform ist, die in diesem Jahr durch einen umtriebigen und ziemlich egomanischen Milliardär gekauft wurde und seitdem nicht zur Ruhe kommt. Zum Glück sind wir aber nicht alle vorhersehbar und uns komplett einig über die Verdienste und Verfehlungen, die wir hier zu loben und zu kritisieren haben – sodass es bis zum Schluss unterhaltsam und spannend bleibt.

Es bleibt uns an dieser Stelle, allen Hörerinnen und Hörern für die Treue in diesem Jahr zu danken und alles Gute zu wünschen: Geniesst die Feiertage und lasst euch nicht von Smartwatches oder dummen Druckern plagen. Und auf ein Wiederhören im neuen Jahr!

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Arrrr! Zurück zur guten, alten Piraterie

Wir erinnern uns: Es war vor zwanzig Jahren, als uns Napster alle zu Piraten machte. Auch ohne grosses technisches Wissen konnte jeder, der Lust darauf hatte, sich gratis und franko Musik aus dem Internet laden und am Computer anhören, auf einen der frühen MP3-Player kopieren oder auch auf CD brennen.

Napster erfüllte ein Bedürfnis: Denn anstelle ganze Platten kaufen zu müssen, konnte man diejenigen Titel herunterladen, die man wirklich anhören wollte. Steve Jobs hat die Marktlücke erkannt, den iTunes-Store aus dem Boden gestampft und die Musikbranche damit übel in die Bredouille gebracht. Immerhin: Die Musiker wurden anders als bei Napster entlohnt, weil die Konsumenten bereit waren, für ihre Titel ein kleines Entgelt zu entrichten.

Heute haben wir Gigabit-schnelle Internetverbindungen, mit denen man sich ganze Filme herunterladen kann. Trotzdem hat Netflix uns Nutzer dazu gebracht, für unsere audiovisuelle Unterhaltung zu bezahlen. Das Problem der Piraterie schien gelöst.

Doch womöglich täuscht das. Denn in den letzten Jahren sind immer neue Dienste aufgetaucht und Netflix und Co. haben die Preise nach oben geschraubt. Wenn man heute «alles» sehen will, zahlt man mehr als damals – als das noch ein Luxus war – ein Teleclub-Abo gekostet hat.

Wir diskutieren darüber: Wird ab jetzt alles schlechter? Oder ist es das alte Hin und Her, bis sich die Anbieter wieder zu einer benutzerfreundlicheren Lösung durchringen können?

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Was ist Sache beim Medienwandel?

Wer hätte 1995 gedacht, dass der Browser nicht bloss eine neue, lustige Anwendung auf unseren PCs ist, sondern der Vorbote von radikalen Veränderungen? Unsere Medienlandschaft hat sich seitdem stark verändert: Die Zeitungen und Zeitschriften sind in Bedrängnis, das lineare Radio und Fernsehen hat Konkurrenz durchs Streaming und durch Podcasts bekommen, Bücher kann man jetzt hören oder auf elektronischen Readern lesen.

Wir nähern uns diesen Umwälzungen auf eine persönliche Weise an: Was hat sich für uns bewährt, wo haben wir uns dem Fortschritt entgegengestellt?

Und wohin soll das noch führen? Neigt sich der Medienwandel dem Ende zu oder droht uns allen die Vertiktokisierung? Wir bereiten uns für alle Fälle schon einmal vor – und planen unsere Karrieren als Kursvideo-Influencer…

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Wir haben es kaputtgemacht

Wir nähern uns dem fulminanten Ende unseres Jahresrückblicks: Nachdem wir die Tops und Flops bei den digitalen Inhalten verkündet haben, geht es ans Eingemachte – zu den Absteigern und zu den Aufsteigern.

Und auch wenn das jetzt ein fetter Spoiler ist, kann es nicht als Überraschung kommen, dass wir uns wohl zum ersten Mal in der Geschichte unserer Sendung einig sind – zumindest beim Absteiger. Wir formulieren es unterschiedlich, doch wir meinen das gleiche: Die Beziehung zwischen uns Menschen und dem Internet, die sich in diesem Jahr als eine höchst ungute entpuppt hat. Statt zur Völkerverständigung und Demokratisierung beizutragen, haben wir eine Hassmaschine fabriziert und das freie, aufklärende Internet kaputtgemacht.

Umgekehrt sind wir uns beim Aufsteiger nicht nur uneins, sondern geradezu komplementärer Meinung – zumindest, was einen der Aufsteiger angeht. Da gehen die Meinungen so weit auseinander, dass wir diesen Disput wohl ins neue Jahr und in eine Extrasendung tragen werden. Aber gut, es wird auch sonst so sein, dass uns einige Hinterlassenschaften von 2021 auch 2022 noch begleiten werden.

Wie immer zum Abschluss ein persönliches Wort an unsere Hörerinnen und Hörern: Herzlichen Dank für die Treue und das Vertrauen, das wir auch im nächsten Jahr nach Kräften erfüllen möchten. Es würde uns freuen, wenn ihr uns 2022 weiterhin die Stange haltet. Wir wünschen Omikron zum Trotz erholsame Feiertage, einen guten Rutsch und einen gelungenen Start ins neue Jahr.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-598/

Bitte Kindern keine Hände abtrennen!

Der zweite Teil unseres Jahresrückblicks beginnt mit einer grossen Portion Unzufriedenheit: Wir stören uns an so einigen Dingen: An mangelndem Weitblick bei Apple, an seltsamen Fotoplattformen, an Auto-Apps, die langsamer starten als ein SAP-System und an der Ignoranz von Microsoft, die sich bei Windows 11 und bei den komischen Dominanzgebärden zeigen, die dieser Konzern wegen seines Browsers betreibt.

Im Mittelteil des diesjährigen digitalen Realitätsabgleichs kümmern wir uns um die Software-Flops und um das, was uns im Netz gefreut und geärgert hat. Und Digichris kommt bereits mit seiner Top-Nomination aus dem Bereich der digitalen Inhalte zum Zug, wo wir uns daran freuen, eine gehörige Portion Bollywood abzubekommen.

In der nächsten Woche folgt das grande finale mit den Auf- und Absteigern des Jahres.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-597/

Blüht uns dank Netflix bald das «Missen Massaker 2»?

Das Schweizer Parlament hat im September ein Gesetz verabschiedet, das die Streaminganbieter verpflichtet, künftig vier Prozent ihres hierzulande erzielten Umsatzes in Schweizer Filmproduktionen zu investieren. Ähnliche Regelungen gibt es schon in anderen europäischen Ländern. Die höchsten Abgaben verlangt Frankreich mit 25 Prozent, Italien mit zwanzig Prozent. Mutmasslich werden die Filmschaffenden von Netflix, Amazon, Disney und Apple pro Jahr um die dreissig Millionen Franken erhalten. Eine zweite Regelung schreibt ausserdem eine Quote vor: Dreissig Prozent des Angebots muss künftig aus Europa stammen und entsprechend gekennzeichnet und gut auffindbar sein.

Gegen das «Lex Netflix» haben die bürgerlichen Jungparteien von FDP, SVP und GLP das Referendum ergriffen: Sie fürchten eine Erhöhung der Abopreise und unnötige Eingriffe in den Filmmarkt. Das Gesetz sei eh bloss «Heimatschutz, Subventionitis und Bevormundung», findet ausserdem die NZZ.

Das ist für uns Grund genug für eine Analyse der Situation: Ist die Angst vor Preisaufschlägen gerechtfertigt? Ist die Förderung des Filmschaffens eine Aufgabe der Streamingdienste – oder würden die es nicht sowieso tun, wenn ihnen Schweizer Produzenten interessante Projekte unterbreiten würden? Und sind Quoten die richtige Methode – oder nicht vielmehr eine Bevormundung des Publikums, das vielleicht gar keine europäischen Filme und Serien sehen will?

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-592/

Ist das (lineare) Fernsehen noch zu retten?

Gibt es das lineare Fernsehen eigentlich noch – oder ist das unbemerkt gestorben, während alle Netflix geschaut haben?

Das ist die Ausgangssituation für unsere heutige Sendung: Wir wollen in der sich konstant verändernden Fernsehlandschaft wieder einmal eine Standortbestimmung abhalten. Wie haben sich die Konsummöglichkeiten und unsere Gewohnheiten verändert, wo es nebst Netflix nun auch Disney+, AppleTV+, Sky Show und Amazon Prime Video gibt?

Und natürlich interessieren uns auch die Eigenheiten des Schweizer Markts: Der altehrwürdige Teleclub ist verschwunden, dafür schnürte die Swisscom das Angebot des Bezahlsenders, das eigene TV-Streaming, die Bluewin-Plattform und die Kitag-Kinos zu einem grossen Bundle zusammen, das den Namen Swisscom Blue trägt: Ergibt das Sinn – oder ist das eine Verzweiflungstat, die darauf schliessen lässt, dass sich das Telekommunikationsunternehmen für noch viel grössere Umwälzungen wappnen will?

Auch die SRG scheint – zwei Jahre nach der gescheiterten Nobillag-Initiative – zu vermuten, dass in der Fernsehlandschaft nichts beim Alten bleiben wird. Sie hat eine Streamingplattform gestartet, die verdächtig wie Netflix ausschaut. Und SRF kürzlich eine Digitalstrategie ausgerufen, die beim linearen Fernsehen spart und Ressourcen zu neuen Internetformaten umlenkt. Doch kann diese Strategie klappen – die Jungen zu gewinnen, ohne die Alten zu verärgern?

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-550/

Endlich Spass am Stubenhocken

Woche drei in der Quarantäne: So langsam machen sich Abnützungserscheinungen bemerkbar. Wir ziehen zwar nach wie vor eine Hose an, wenn wir uns an den Homeoffice-Schreibtisch setzen und versuchen, den Arbeitsantritt möglichst vor drei Uhr nachmittags hinzubekommen. Doch die Moral hat etwas gelitten, weil es vor dieser Pandemie anscheinend kein Entkommen gibt. Noch nicht einmal der gute alte Tatort am Sonntagabend schafft es, für Zerstreuung und ein bisschen Corona-freie Zeit zu sorgen.

Was also tun, wenn die Fenster geputzt, der Keller aufgeräumt ist und wir mittels App nicht nur unsere Yogakünste aufgefrischt, sondern auch fliessend Klingonisch gelernt und das Luftgitarrenspiel perfektioniert haben? Geben wir uns dem frustgesteuerten Online-Shopping hin? Oder nehmen wir die Gelegenheit wahr, uns auch über Kleinigkeiten masslos aufzuregen?

In dieser Sendung diskutieren wir die Möglichkeiten, Abwechslung in den heimischen Alltag zu bringen. Da kommen die naheliegenden Möglichkeiten zum Zug (Netflix und Disney+), aber auch die etwas weniger offensichtlichen – zum Beispiel die, sich per Telefon-Zufallsgenerator (auf binenand.com) mit wildfremden Leuten verbinden zu lassen und zu sehen, wohin das führen könnte.

Der Strassenfeger wurde weggefegt

Das Streaming verändert die Medienwelt: Was für Spotify wahr ist, kann für Netflix nicht falsch sein. Oder? Um diese Vermutung zu überprüfen, ist unser Fernsehexperte Digichris im Studio: Mit ihm wollen wir ergründen, wie sich die audiovisuelle Unterhaltungslandschaft seit dem Schweizer Netflix-Start vor gut vier Jahren verändert hat: Hat uns das Streaming das Trash-TV ausgetrieben, das Zappen abgewöhnt und die Fernsehwerbung verleidet – und die Serienfans im Handstreich vereinnahmt? Oder ist die Begeisterung bereits wieder verpufft? Und wie die hiesigen Medienanbieter darauf reagiert haben (oder auch nicht)?

Und ohne zu viel zu verraten, sei gesagt, dass uns eine leichte Nostalgie erfasst: Wie war es damals, als es noch Strassenfeger gab, grosse Samstagabendkisten, die für Redestoff gesorgt und das Befinden der ganzen Nation reflektiert haben? Und was war eigentlich so schlecht daran, eine Serie nicht in einem Rutsch zu sehen, sondern sich auf die nächste Folge vorfreuen zu müssen?

Und natürlich können wir es uns nicht verklemmen, ein paar Serien-Tipps zu geben – egal ob von Netflix oder anderen Anbietern!

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-456/

Service Public 2.0

Die Schlacht ist geschlagen und der Sendeschluss abgewendet. Doch nach dem Nobillag-Abstimmungskampf bleiben Fragen offen, die wir aus Sicht der Nerds und Streaming-Nutzer angehen: Wie müsste sich die SRG reformieren, um für Generation Z, Youtube-Fans und Netflix-Junkies noch attraktiv zu sein? Ist es jetzt an der Zeit, den Gebührenkuchen neu zu verteilen und die Idee des Service Public neu zu denken?

Darüber zerbrechen wir uns mit Digichris den Kopf. Und wir bewerten auch die Rolle der sozialen Medien, die einen ziemlich asozialen Eindruck hinterlassen haben: Da ist diese kleine, liberäre Minderheit, die so laut geschrien hat, dass jeder vernünftigen Diskurs übertönt wurde. Und wir haben uns mit Verschwörungstheoretikern herumgeschlagen, die faktenfrei jeden Facebook-Thread getrollt haben, der ihnen gerade in die Quere kam. Ist das nun die Art und Weise, wie politische Debatten in Zukunft immer ablaufen? Oder war es – wenn wir die richtigen Lehren ziehen – der Tiefpunkt, von dem es wieder aufwärts geht?

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-425/